Donnerstag, 15. Februar 2007

Mutmaßliche Madrid-Attentäter vor Gericht

Foto : DPA
Madrid (dpa) - Knapp drei Jahre nach den Anschlägen auf Madrider Pendlerzüge, bei denen 191 Menschen getötet wurden, hat der Prozess gegen die mutmaßlichen Bombenleger und deren Helfer begonnen. Der «Jahrhundertprozess» wurde in der spanischen Hauptstadt mit der Vernehmung eines der sieben Hauptangeklagten eröffnet.
Dabei handelte es sich um den Ägypter Rabei Osman el Sayed. Der 35-Jährige verweigerte jedoch seine Aussage. «Ich erkenne keinen der Anklagepunkte an», sagte der Angeklagte, der in Spanien auch unter dem Namen «Mohammed, der Ägypter» bekannt ist. «Ich werde daher keine Fragen beantworten, auch nicht die meines eigenen Anwalts.» Der Ägypter gilt nach der Anklageschrift als einer der Chefideologen der Islamisten, die am 11. März 2004 insgesamt 13 Bomben in vier Pendlerzügen versteckt hatten.
Wegen der verheerendsten Terrorakte in der spanischen Geschichte müssen sich insgesamt 29 Angeklagte in der spanischen Hauptstadt vor dem Nationalen Gerichtshof verantworten. Die Staatsanwaltschaft hatte für die Hauptangeklagten jeweils fast 40 000 Jahre Haft gefordert. Im Falle einer Verurteilung betrüge die Haftstrafe nach spanischem Recht höchstens 40 Jahre. Die Angeklagten bestreiten die Vorwürfe. Das Verfahren wird voraussichtlich bis Juli dauern. Die Urteile werden frühestens im September erwartet.

Quelle: MSN Nachrichten

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